ABERRATION EROSION V1S10N
Juergen Staack is a German minimal art and conceptual artist based in Düsseldorf. Staack developed his own forms of expression in conceptual photography quite early on, focusing on the translatability of photography into language and the material fragility of the analog and digital photographic image in its fleetingness. To do so, he uses a wide variety of media, such as performance, sound, video, sculpture, and photography. Staack questions our perception in all areas and explores the boundaries of image production anew. Coincidence is important in Staack's works; the unknown, changing processes are important stylistic devices in his experimental photography.
Central to the space of our exhibition ABERRATION EROSION V1S10N is a pedestal with a colorful landscape photograph, which on closer inspection is made of fine quartz sand: it shows the demilitarized, guarded zone between North and South Korea. Sound vibration dissolves the fine quartz sand and causes the borders to blend into one another.
An early series of works Transcription Image from 2008 shows Polaroids which are accompanied by spoken texts that are beyond our comprehension. They are the spoken descriptions of the photographs, spoken by people who speak rare languages on the verge of extinction. We do not see the image that they describe, because it was repainted by them after the description. The subject is not recognizable to the viewer, as is the language, which, like the image, can no longer be understood and dissolves.
In his series of works Tableaux, Staack uses old glass negatives that were used by photographers before the paper and celluloid negatives. They are placed on light-sensitive, thin poplar wood and exposed to natural sunlight for an extended period of time. The effect is astonishing, the selected portraits become visible in delicate nuances and the depicted persons appear in fragile contours. As if from the past, they emerge and tell of their lives. With time, these appearances will fade again, as will the memories of them. In Addition, his impressive works from the Aberration-M2 series, which visualize the Moiré effect by means of fabric and light panels, are on display, amongst others. The moiré, this overlay of structures, which must be avoided as an error and deviation in photography, is transformed into a unique aesthetic in this series.
Jürgen Staack ist ein deutscher Minimal-Art- und Konzeptkünstler mit Sitz in Düsseldorf. Staack entwickelte schon früh seine eigenen Ausdrucksformen in der konzeptuellen Fotografie und konzentrierte sich dabei auf die Übersetzbarkeit der Fotografie in Sprache sowie auf die materielle Fragilität des analogen und digitalen fotografischen Bildes in seiner Vergänglichkeit. Dabei nutzt er eine Vielzahl von Medien wie Performance, Klang, Video, Skulptur und Fotografie. Staack hinterfragt unsere Wahrnehmung in allen Bereichen und erforscht die Grenzen der Bildproduktion neu. Zufall spielt in Staacks Werken eine wichtige Rolle; das Unbekannte und sich verändernde Prozesse sind wichtige Stilmittel in seiner experimentellen Fotografie.
Im Mittelpunkt der Ausstellung ABERRATION EROSION V1S10N steht ein Podest mit einer farbenfrohen Landschaftsfotografie, die sich bei näherer Betrachtung als feiner Quarzsand entpuppt: Sie zeigt die demilitarisierte, bewachte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Schallvibrationen lösen den feinen Quarzsand auf und lassen die Grenzen ineinander übergehen.
Eine frühe Werkserie, "Transcription Image" aus dem Jahr 2008, zeigt Polaroids, die von gesprochenen Texten begleitet werden, die für uns unverständlich sind. Es sind die gesprochenen Beschreibungen der Fotografien, die von Menschen stammen, die seltene, vom Aussterben bedrohte Sprachen sprechen. Wir sehen das Bild nicht, das sie beschreiben, weil es von ihnen nach der Beschreibung neu gemalt wurde. Das Motiv ist für den Betrachter ebenso wenig erkennbar wie die Sprache, die wie das Bild nicht mehr verstanden werden kann und sich auflöst.
In seiner Werkserie "Tableaux" verwendet Staack alte Glasnegative, die von Fotografen vor der Verwendung von Papier- und Zelluloid-Negativen benutzt wurden. Diese werden auf lichtempfindliches, dünnes Pappelholz gelegt und über einen längeren Zeitraum dem natürlichen Sonnenlicht ausgesetzt. Die Wirkung ist erstaunlich, die ausgewählten Porträts werden in zarten Nuancen sichtbar und die dargestellten Personen erscheinen in fragilen Konturen. Wie aus der Vergangenheit tauchen sie auf und erzählen von ihrem Leben. Mit der Zeit werden diese Erscheinungen wieder verblassen, ebenso wie die Erinnerungen an sie. Darüber hinaus sind auch seine beeindruckenden Werke aus der Serie "Aberration-M2" zu sehen, die den Moiré-Effekt mittels Stoff und Leuchtplatten visualisieren. Das Moiré, diese Überlagerung von Strukturen, die in der Fotografie als Fehler und Abweichung vermieden werden muss, wird in dieser Serie in eine einzigartige Ästhetik verwandelt.